Butler service Mallorca

Daniel Rudolf in Nibelungen Kurier: Wormser weiß um die Wünsche der Wohlhabenden

Daniel Rudolf hat mit dem „Exclusive Job Portal“ eine globale Vermittlungsplattform u.a. für Butler, Köche, Nannys oder Chauffeure gegründet

VON ROBERT LEHR | „The same procedure as every year, James!“ – die stereotype Anweisung von Miss Sophie an ihren Butler sorgt zwar seit einem halben Jahrhundert an Sylvester für stets wiederkehrendes Vergnügen, hat aber heute kaum noch etwas mit dem Beruf der dienstbaren Geister zu tun.

Niemand wüsste das besser, als Daniel Rudolf! Der heute 36-Jährige aus Pfeddersheim hat in London nicht nur die Ausbildung am „Britisch Butler Institute“ absolviert, sondern ist bereits seit 2004 weltweit unterwegs – zunächst vor allem im kulinarisch-gastronomischen Bereich.

Dem NK erlaubte Rudolf einen kleinen Einblick in sein einmaliges Tätigkeitsfeld – und vor allem in seine Motivation zur Gründung des „Exclusive Job Portal“. Zurzeit befindet sich der weitgereiste Pfeddersheimer in New York, von wo er uns per E-Mail ein Interview gab.

Alleine die kurze Beschreibung seines aktuellen Arbeitsplatzes lässt einen kleinen Einblick in die „große“ Welt Rudolfs zu: „Das Appartement, das ich in Manhattan bewohne, liegt in der 5th Avenue, nur ein paar Meter vom Trump Tower entfernt“, schreibt uns der polyglotte Wormser. „So habe ich nur zwei Fußminuten zu meinem Arbeitsplatz – dem Domizil der Familie, für die ich im Moment tätig bin.“ Im Anschluss geht es für zwei bis drei Wochen nach Zürich und dann in das neue Chalet seiner aktuellen Arbeitgeber in Gstaad.

Begonnen hat Rudolfs Karriere rund um den Globus aber ganz bodenständig nach dem Besuch der Paternusschule im legendären „Kolb’s Biergarten“ an der Wormser Rheinpromenade. Dort von Stefan „Phippo“ Herbold zum Koch ausgebildet, „zog es mich bereits 2004 auf die AIDA Cara in fernöstliche Gefilde“, so Daniel, der eigentlich „nur eine Saison von meiner Heimat weg wollte“.

Doch schon ein Jahr später habe er als Demi Chef de Partie beim Schweizer Spitzenkoch Anton Mosimann in London gearbeitet. „Mosimann hat z.B. 2011 das Menü für die Hochzeit von William und Kate gekocht“, unterstreicht Daniel diesen wichtigen Teil seiner Karriere.

Erste private Anstellung 2007
Im Spätjahr 2007 sei dann die erste Anstellung als privater Koch einer Prinzessin gefolgt, die in Gstaad, New York sowie auf einer Privatjacht residierte.

Als Executive Sous Chef sei Daniel Rudolf im Anschluss u.a. 2010/2011 im pazifischen Laucala Island Chef von 34 Köchen gewesen, die auf der Privatinsel von Red-Bull-Boss Didi Mateschitz in dessen Ressort Stars wie Kate Perry oder Oprah Winfrey umsorgen.

„Danach arbeitete ich wieder als Privatkoch. Zunächst für eine deutsche Unternehmerfamilie mit Sitzen in Gstaad, Cap Ferrat und den Bermudas sowie einer 90-Meter-Yacht und zwei Privatjets“, erlaubt Daniel einen weiteren Einblick in das Leben der Superreichen. Bis 2013 sei er dann für ein deutsches Milliardärs-ehepaar mit vier Kindern tätig gewesen, die ebenfalls auf einer Yacht, aber auch in München, St. Moritz, Kitzbühl und den Bahamas lebten.

Der Kreis zur Heimatstadt Worms schloss sich im Jahr 2012 kurzzeitig, als Rudolf für den holländischen Unternehmer Bobby Dekeyser die Eröffnung von dessen philippinischen Ressort als Verantwortlicher eröffnete. „Dekeyser war als Torwart vor seiner Profi-Karriere, die ihn u.a. zu Bayern München führte, in der B-Jugend der Wormatia aktiv“, erinnert Rudolf an den populären Sportler/Unternehmer, der mit seiner Familie teilweise in der Nibelungenstadt gelebt habe.

Nachdem er im September 2012 die Butler-Schule in London besucht hatte, habe Rudolf in der Folge sowohl als Chef-Butler und Assistant-General-Manager im renommierten 5-Sterne-Hotel und Chalet „Aurelio“ in Österreich gearbeitet.

„Bevor ich ein Jahr später auch eine Ausbildung zum Fahrer gepanzerter VIP-Fahrzeuge bei Bentley absolvierte, war ich Manager des Haushaltes und der Liegenschaften einer Familie mit Residenzen in Korsika, Paris, Dubai und Frankfurt“, so Rudolf.

Exclusive Appartements betreut
Im Anschluss habe er Objekte in London betreut, wobei alleine ein Appartement für 39 Millionen Pfund verkauft worden sei, betont Daniel Rudolf nicht ohne Stolz die Exklusivität eine seiner Aufgaben.

Nach einem „Abstecher“ nach Taipeh arbeitete er im Sommer 2014 für eine Familie mit einer privaten 37-Meter-Yacht, für die er bereits schon vorher tätig war.

„Im Jahr 2015 war ich Butler und Privatkoch in einer exklusiven Rehabilitationsklinik in Küsnacht“, so Rudolf. In der Klinik, die ca. 10.000 Schweizer Franken pro Tag koste, sei u.a. auch George Michael Patient gewesen.

Seither sei Rudolf bei einer Schweizer Familie in New York, London und in der Schweiz als Personal Assistant tätig. Als moderner Butler wäre man eine „Nanny für Erwachsene“. Er kümmere sich hier um die Liegenschaften der Familie, zu denen ein 100-Millionen-Dollar-Appartement in New York, eine Villa in London und eine bei Zürich gehörten.

„Für die Familie arbeite ich seit Anfang 2017 in einem Rotations-System für zwei Monate an sieben Tagen die Woche und 14 Stunden am Tag durch und habe dann zwei Monate frei – die ich nach Möglichkeit in Mallorca verbringe“, so Daniel Rudolf.

Absolute Diskretion gefordert
Wer von den NK-Lesern jetzt gerne wüsste, um wen es sich bei den Prominenten und Superreichen gehandelt hat, dem entgegnet Daniel Rudolf aus dem Selbstverständnis seiner Branche heraus: „Selbst wenn ich die eine oder andere Anekdote aus dem Kreise meiner Kunden erzählen könnte, so gilt für unsere Branche an oberster Stelle die absolute Diskretion.“

Das „Exclusive Job Portal“
„Im Dienste von Millionären und Milliardären habe ich 43 Länder bereist und in über 30 Villen mit bis zu 60 Angestellten gearbeitet. Dabei habe ich mir ein großes Netzwerk aufgebaut und wurde immer wieder nach qualifiziertem Personal gefragt“, antwortet Rudolf auf die Frage nach den Gründen für sein „Exclusive Job Portal“. „Irgendwann hat meine Hobby-Vermittlung von Personal überhandgenommen“ und so habe er sich letztes Jahr dazu entschlossen, eine Personalvermittlungsfirma für Privatköche, Butler, Nannys, Chauffeure und alle anderen Jobs in der Privaten Branche zu gründen.

In der High Society existieren viele außergewöhnliche Berufe und viele interessante Geschichten, weiß Rudolf. Denn was mache z.B. ein Lifestyle- oder Warderobe-Manager, ein Domestic Couple oder ein Sleep Consultant? „Selbst ein Butler serviert heutzutage schon lange nicht mehr nur das Essen“, erinnert der Pfeddersheimer Weltreisende. Als Household Manager betreut der Pionier des exquisiten Privatservices z.B. in einem millionenschweren Haushalt oftmals auch Gärtner, Privatkoch, Haushälterin, Hauswart, Chauffeur, Bügelfrau und eine bis unendliche viele Nannys. „Damit das perfekte Luxusleben funktioniert, muss bei einer Kündigung sofort Ersatz her“, so Rudolf.

Die Anforderungen an Personen, die für private Haushalte arbeiten seien sehr hoch, da sie oft nah oder mit ihren Arbeitgebern leben, um jederzeit diesen dienen zu können. „Ein eigenes Privatleben existiert kaum“, schränkt Rudolf eigene Interessen ein. „Und Gefühle sollten wir nicht zu sehr zeigen, denn wir müssen in jeder Situation die Contenance bewahren.“

Er selbst sei äußerst flexibel und zu jeder Zeit reisebereit. In stressigen Situation bleibe er ruhig und behalte immer die Kontrolle. Auch Diskretion und Loyalität gehören zu Rudolfs Stärken ebenso wie „mein Vorausdenken, mein praktisches Talent, meine Freundlichkeit und meine Motivation“. Er habe stets ein Lächeln im Ausdruck und sei stets bemüht, seinen Arbeitgebern so viel wie möglich abzunehmen, um ihnen mehr Zeit für Familie, Freizeit oder Geschäftliches zu ermöglichen.

Zu Rudolfs Qualifikationen gehörten auch Concierge, Reise-Arrangement, Event-Management, Household-Manual, Budget-Einhaltung, Shopping, Chauffeur-Dienste, Tischarrangements, Service, Sicherheit, Beaufsichtigung von Firmen und vieles mehr. „Dass ich aber einmal für Milliardäre arbeiten werde, hätte ich mir an der Wormser Rheinpromenade niemals träumen lassen“, so das vorläufige Fazit von Daniel Rudolf. Wer weiß, wem oder was der Wormser noch begegnet?!

Source: Nibelungen Kurier